Durchgelattetes Großsegel
Bei dem neuen Großsegel habe ich mich für eine durchgelattete Version entschieden. Durchgelattetes Großsegel – so heißt es – bleiben über eine lange Zeit leistungsfähig. Das Lattensegel schließt nicht das Achterliek, sondern öffnet es bei zunehmendem Wind. In der Folge krängt das Boot weniger und hat einen geringeren Ruderdruck. Die Abdrift nimmt ab, und der Druck aufs Segel wird direkt in Geschwindigkeit umgesetzt. Mit diesen Eigenschaften wirbt mein Segelmacher, die Firma Jan-Segel, für das Produkt.
Weitere Vorteile dieses Segeltyps sollen außerdem eine bessere Aerodynamic, ein leichteres Handling und eine längere Haltbarkeit sein. Letzteres, weil diese Segel bspw. beim Reffen weniger schlagen.
Die kommenden Törns werden zeigen, ob dies alles zutrifft und ob es auch Nachteile gibt. Über meine Erfahrungen mit dem neuen Großsegel werde ich hier berichten.
Welche Druckrollenrutscher?
Für ein Setzen und Bergen des Großsegels reichten bisher einfache Plastikrutscher. Bei dem durchgelatteten Segel sollen jetzt im Bereich der Latten rollengelagerte Rutscher zum Einsatz kommen. Aber welche Ausführung der Rutscher passt für meinen Mast bzw. dessen Nut?
Probieren geht über Studieren. Der Segelmacher überlässt mir unterschiedliche Druckrollenrutscher zum Testen, und erfreulicherweise läuft davon ein Typ perfekt.-:)
Meine ersten praktischen Erfahrung mit der neuen Besegelung während eines Sommertörns sind positiv.
Gleich nach dem ersten Ablegen ändere ich spontan das ursprüngliche Tagesziel, um einen Ostwind der Stärke 4 Bft zu nutzen. Dann segelt das Boot eine Strecke von 52 Seemeilen in einem Stück, ausschließlich direkt vor dem Wind. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt für diesen Kurs deutlich höher als mit dem bisherigen konventionellen, teilgelattetten Großsegel. Das neue Groß hat ein besseres Profil, um bei Vorwindkurs die größtmögliche Angriffsfläche für den Wind zu liefern und mit dem Wind zu fahren.
Mehrmals auf diesem Törn überrascht uns stärkerer Wind, und wir müssen reffen. Angenehm ist, dass bei diesem Manöver das Großsegel deutlich weniger killt. Das dürfte sich in der Haltbarkeit bemerkbar machen. Auch beim gerefften Segel ist das Profil besser als zuvor, und das Boot erreicht neue Geschwindigkeitsrekorde.
Das Segelsetzen des neuen Groß ist meist unproblematisch. Die Phase, in der das Boot dabei genau im Wind stehen muss, damit sich die Latten nicht in den Leinen des Lassy-Jack-Systems verfangen, ist relativ kurz. Es braucht aber etwas mehr Kraft als früher, und für die letzten Zentimeter benutze ich die Winsch.
Beim Bergen fällt das Segel sauber auf den Baum. In Verbindung mit dem Lasy-Bag-System ist es schnell verstaut. Ein großer Komfort im Vergleich zu früher.
Was sind die Nachteile?
Mir fallen hier nur die höheren Anschaffungskosten ein.
Dafür gibt es eine ganze Reihe von Vorteilen:
-besseres Segelprofil und dadurch mehr Speed
-das Latten-Großsegel hat ein offenes Achterliek. Dadurch krängt das Boot bei zunehmendem Wind weniger und erreicht ebenfalls höhere Geschwindigkeiten
-weniger Verschleiß, höhere Lebenserwartung
-mehr Komfort in Verbindung mit einem Lasy-Bag-System
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