Tipps für Drohnenflüge von Bord aus
Drohnenflüge über Wasser können großartige Aufnahmen liefern, erfordern jedoch besondere Vorsicht und Aufmerksamkeit. Das Risiko, die Drohne vollständig zu verlieren, ist hoch. Mit unseren Tipps möchten wir dazu beitragen, dass es nie so weit kommt. Allerdings können wir keine Garantie oder Gewährleistung dafür übernehmen.
Das Starten und insbesondere die Landung einer Drohne auf einem fahrenden Boot stellen die größten Herausforderungen dar. Anstelle einer klassischen Bodenlandung muss die Drohne im Anflug “gefangen” werden. Wegen ihrer Standbeine, die auch als Griffe genutzt werden können, ist die DJI Phantom ein sehr beliebtes Modell für Handstarts und Landungen auf einem Boot. Für meine Drohne, eine DJI Mini 3 Pro, habe ich dazu einen Start- und Landegriff aus 3D-gedrucktem Kunststoff erworben.
Erst wenn der Handstart und das Einfangen der Drohne an Land gut geübt wurde, sollte sie von einem Boot in Fahrt gestartet werden.
Falkendressur oder Üben, üben, üben…
Was ohne entsprechende Vorbereitung passieren kann zeigt dieses Video.
Warum wurde die Drohne für einen Notstopp nicht einfach um 180 Grad gedreht? Wahrscheinlich war der Crew diese Möglichkeit schlicht nicht bekannt.
Nach einem Firmware-Update ist es möglich, die DJI Mini 3 Pro in Verbindung mit einer virtuellen Brille und einer neuartigen Bewegungssteuerungseinheit zu nutzen.
Diese Kombination ist für mich ein Gamechanger. Flugmanöver auf dem Boot sind damit deutlich einfacher geworden als mit der Joystick Fernbedienung. Außerdem ermöglicht die virtuelle Brille eine gute Sicht, selbst bei starkem Sonnenlicht. Die Steuereinheit erleichtert die “Landung” auf dem Boot, ohne fremde Hilfe ist mir dies jetzt möglich. Mit der einen Hand wird die Steuereinheit bedient, mit der anderen Hand die Drohne gestartet oder eingefangen.
Abrupte Sprünge bei Flügen in geringer Höhe über dem Wasser
Drohnenpiloten müssen mit merkwürdigen und verwirrenden, abrupten Sprüngen ihrer Drohnen rechnen, wenn sie in geringer Höhe über dem Wasser fliegen. In vielen Videos wird darüber berichtet und ich selbst kann dieses Verhalten bestätigen.
Fliegen Sie in kritischen Situationen immer auf Sicht, um unerwartete Verhaltensweisen Ihrer Drohne besser zu kontrollieren und gegebenenfalls schnell gegenzusteuern.
To–Do’s
Standard-Check – Vor dem Flug
Führen Sie den Standard-Vor-dem-Flug-Check besonders genau durch. Stellen Sie sicher, dass die Propeller richtig und fest sitzen. Überprüfen Sie, ob die Batterie voll geladen und korrekt in ihrem Fach eingerastet ist. Untersuchen Sie den gesamten Drohnenkörper auf Schäden oder Risse. Überprüfen Sie, ob genügend Speicherplatz auf der SD-Karte vorhanden und die Objektivlinse sauber ist. Für Aufnahmen über Wasserflächen empfehlen wir einen Polfilter. Dieser Filter minimiert störende Reflexionen und intensiviert die Farben.
Informieren Sie sich über die rechtlichen Bedingungen für Ihren Flug, bspw. hier: ADAC.
Flugapp Einstellung: Verhalten bei Signalverlust
Stellen Sie das Verhalten bei Signalverlust auf “schweben” ein. Die beiden anderen Optionen, die Drohne zum Startpunkt zurückzuschicken oder zu landen, könnten zu einem Verlust der Drohne führen, da sich der Startpunkt geändert hat und die Drohne im Wasser “landen” würde.
Flugapp Einstellung: Max. Entfernung
Stellen Sie sicher, dass die maximale Entfernung für Ihre Drohne auf ‘unbegrenzt’ eingestellt ist. Wenn Sie sich auf einem Boot in Bewegung befinden, kann es sein, dass Sie sich schnell vom Startpunkt entfernen. Eine zu niedrig eingestellte Entfernung könnte dazu führen, dass die Drohne plötzlich stoppt, weil die maximale Entfernung zum Startpunkt erreicht ist. In diesem Fall hilft es, den Startpunkt zu aktualisieren.
Flugapp Einstellung: Startpunkt aktualisieren
Informieren Sie sich darüber, wie der Startpunkt aktualisiert werden kann, und prägen Sie sich den Ort für diese Einstellung in Ihrer Flugapp ein. Unser Video zeigt, wie dies mit der DJI FlyApp gemacht wird. Einige Flugapps bieten die Option, dass der Startpunkt permanent und automatisch aktualisiert wird. Meine App bietet nur die manuelle Aktualisierung. Das schnelle Finden dieser Einstellung sollte vor dem Start geübt werden, damit sie später schnell durchgeführt werden kann.
Flugapp Einstellung: Hindernisvermeidung
Wenn Sie die Drohne von Bord aus starten, sollte die Hindernisvermeidung deaktiviert sein. Wanten und insbesondere das Achterstag könnten sonst den Anflug und das Einfangen der Drohne abbrechen. Natürlich müssen Sie sich umso mehr über diese Gefahrenstellen bewusst sein.
GNSS-Satellitenüberprüfung
Die meisten Drohnen können mit ihren Bodensensoren die Position halten und Indoor-Flüge auch ohne Satellitenempfang meistern. Voraussetzung dafür ist eine geeignete Bodenstruktur. Wasseroberflächen sind dafür ungeeignet. Um so wichtiger ist es bei einem Drohnenflug von Bord aus, dass vor dem Start ausreichend Satelliten empfangen werden. Es ist ratsam, die Drohne vor dem Flug einzuschalten und einige Minuten zu warten, damit sie genügend Satellitensignale empfangen kann.
Akku / Batterie
Starten Sie nur mit einem vollen Akku und beginnen Sie bei 50% Akkukapazität den Rückflug. Beachten Sie die Ladezyklen Ihrer Batterie: Nach etwa 100 Zyklen verliert der Akku an Leistung und Lebensdauer. Verwenden Sie den Akku nach 100 Zyklen am besten nur noch für unkritische Flüge.
Windrichtung und -stärke:
Starten Sie die Drohne in Richtung des Winds, um unerwartete Drifts zu minimieren. Jedes Drohnenmodell hat eine spezifische maximale Windwiderstandsfähigkeit. Beispielsweise liegt diese für die leichte und kompakte DJI Mini 3 bei 5 Beaufort. Durch den Griff entsteht mehr Luftwiderstand, sodass dieser Wert etwas reduziert werden muss. Bei Wind über 4 Beaufort oder 15 Knoten starte ich nicht, wenn der Griff montiert ist. Ein Vorteil auf Segelbooten: Hier gibt es meistens eine Anzeige für die Richtung und die Stärke des Windes. Achten Sie auf die Windrichtung und nutzen Sie Rückenwind für die Rückkehr.
Richtiger Handstart
Beim Handstart müssen Sie die Drohne in einer waagerechten Lage halten und niemals nach hinten, vorne oder zur Seite kippen.
Vögel und Drohnen
Manchmal werden Drohnen Ziel von Vogelangriffen. Um solche Zwischenfälle zu vermeiden, sollten Sie Vögeln ausweichen, zum Beispiel Möwen, die einem Fischertrawler folgen. Droht dennoch ein Angriff, ist es ratsam, nicht dem natürlichen Fluchtinstinkt zu folgen und abzusteigen, sondern schnell aufzusteigen. Dadurch wird es für Vögel schwieriger zu folgen, da sie im Sinkflug, bei dem sie die Schwerkraft nutzen, schneller sind, aber beim Aufsteigen, wenn sie kreisen müssen, mehr Zeit benötigen.
Unsere DJI Mini 3 Pro haben wir mit roten, reflektierenden Streifen versehen, um Vögel abzuschrecken. Die vier Propellerarme, in denen sich die Antennen der Drohne befinden, wurden jedoch nicht beklebt.
Coming soon…….
……..Video mit Start- und Landeanflügen von Bord aus sowie Luftaufnahmen vom Segeln.
Videos von Profis und…..
Dilettanten